Digipro

Pillen Group

Viele Produktionsprozesse in der Fertigungsindustrie sind mittlerweile automatisiert, aber der menschliche Beitrag ist nach wie vor erheblich. Dies verlangsamt den Produktionsprozess und erhöht die Fehlerquote. Um dieses Problem zu lösen, hat Pillen Precision BV innerhalb von Digipro ein vollautomatisches System entwickelt, das unabhängig von menschlichen Interventionen 24 Stunden am Tag maßgeschneiderte Komponenten produzieren kann. Mark Pillen, Commercial Manager bei der Pillen Group, spricht über den Entwicklungsprozess, die Herausforderungen und die grenzüberschreitende Zusammenarbeit.

Feinmechanische Komponenten

Die Pillen Group aus Lichtenvoorde besteht aus verschiedenen Betriebsgesellschaften, die sich hauptsächlich mit der Lieferung von Metall-, Holz- oder Kunststoffkomponenten, der Montage von Produkten und der Herstellung eigener Produkte beschäftigen. Das Digipro-Projekt ist Teil der Betriebsgesellschaft Pillen Precision BV, die sich auf die Lieferung von feinmechanischen Komponenten (auch als "Zerspanung" bezeichnet) spezialisiert hat, die Unternehmen für die Herstellung ihrer Endprodukte benötigen.

Wettbewerb

Die Unternehmen der niederländischen Fertigungsindustrie stehen vor immer größeren Herausforderungen. Es besteht ein harter Konkurrenzkampf. Es gibt viele Firmen aus anderen Ländern, die feinmechanische Präzisionsteile allein aufgrund von Vorschriften günstiger produzieren können, aber sie sind oft nicht flexibel, können nicht immer eine gleichbleibend hohe Qualität gewährleisten und sind nicht immer in der Lage, technisch mit dem Kunden mitzudenken.

Gerade der letztgenannte Aspekt sei sehr wichtig, sagt Pillen: "Wir versuchen, die Kunden zu unterstützen und entlasten, indem wir von Anfang bis Ende mit ihnen mitdenken. Unsere Spezialisten bewerten die Kundenwünsche im Hinblick auf die Machbarkeit. Sie machen anschließend eine Bestandsaufnahme der Wünsche und Bedürfnisse des Kunden und berücksichtigen dabei mögliche Toleranzen und die Materialauswahl. Mit unserem System können wir eine virtuelle Skizze der zu produzierenden Komponenten erstellen und diese dem Kunden präsentieren. Während und nach dem Produktionsprozess ist unsere Qualitätsabteilung in der Lage, die Komponenten genau zu prüfen, zum Beispiel auf Abweichungen und Undichtigkeiten. Auf diese Weise können wir eine hohe Qualität gewährleisten und hoffen, eine dauerhafte Zusammenarbeit mit unseren Kunden aufbauen zu können."

Automatisierter Produktionsprozess

Eines der Unternehmen, an das Pillen Precision BV Komponenten liefert, ist ein deutsches Unternehmen, das innovative Werkzeuge zum Verbinden von Rohrleitungen wie Gas- und Wasserrohren entwickelt. Um dem starken Wachstum dieses Unternehmens gerecht zu werden, hat Pillen Precision BV im Rahmen des Digipro-Projekts einen vollautomatischen Produktionsprozess entwickelt, der 24 Stunden am Tag kundenspezifische Komponenten produzieren kann.

Pillen erklärt, wie wichtig das ist: "Innerhalb eines Produktionsprozesses haben wir sowohl mit Maschinen als auch mit Menschen zu tun. Der menschliche Aspekt innerhalb der Technologie ist und bleibt extrem wichtig, aber wir wollen die Wahrscheinlichkeit von Fehlern und Abweichungen während des Produktionsprozesses so weit wie möglich reduzieren. Mit dem automatisierten Produktionsprozess, den wir im Rahmen des Digipro-Programms entwickelt haben, konnten wir dies möglich machen. Es ermöglicht auch eine flexible Produktionsmethode. Unser deutscher Kunde hat eine breite Auswahl an Produkten und benötigt von jeder Komponente eine bestimmte Menge. Wir können die Maschinen in unserem Produktionsprozess so einrichten, dass sie sofort erkennen, welches Bauteil sie produzieren müssen."

Ein komplexes Zusammenspiel

Die größte Herausforderung im Rahmen des Digipro-Projekts war nicht nur die Entwicklung aller Einzelkomponenten des automatisierten Produktionsprozesses, sondern vor allem das Zusammenfügen zu einem funktionierenden Ganzen, das auch über eine gewisse Intelligenz verfügt, um ohne menschliches Eingreifen produzieren zu können. Pillen: "Das Produktionssystem besteht aus verschiedenen Hard- und Softwareelementen, wie dem Roboter, der Maschine, den Sensoren und den Programmen. Diese versorgen wir mit den notwendigen Komponenten, Dateien und Daten von unserem deutschen Kooperationspartner. Wir nutzen dabei unsere langjährige Erfahrung, um sie zu einem funktionierenden Ganzen zu machen. Das ist unsere Stärke."

Grenzüberschreitende Zusammenarbeit

Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit hat sich für Pillen als erfolgreich erwiesen: "Obwohl wir schon seit mehreren Jahren mit unserem deutschen Partner zusammenarbeiten, bietet das Digipro-Projekt eine gute Gelegenheit, gezielt mit einem Partner an einem Projekt zu arbeiten. Es ist wichtig, dass der Kunde uns nicht nur als Lieferant, sondern auch als Kooperationspartner sieht. Wir müssen genau wissen, was unser Partner produziert und was seine Wünsche sind, ohne dass die Sprach- oder Kulturbarriere eine Rolle spielt. Auch während des Produktionsprozesses sind wir in ständigem Kontakt mit unserem Partner, um die Qualität der Komponenten zu gewährleisten. Das hat unsere Beziehung letztlich noch weiter gestärkt."

Nächste Schritte

"Wir sind überzeugt, dass wir die Anlage in Zukunft dauerhaft für die Produktion von Komponenten für unseren deutschen Partner einsetzen können", hofft Pillen. "Dabei müssen wir berücksichtigen, dass sich ihre Produktauswahl jederzeit ändern kann. Wenn wir diese Flexibilität in unsere Roboter integrieren können, haben wir eine gute Grundlage, diese Techniken auch für die Produktion von Komponenten für andere Kunden einzusetzen."